
Der Bahnhof von La Rochelle.
Ich bin viele Stunden zu früh hier. Ich nutze die Zeit zum
Lesen und Schreiben.
Die Halle hat ein Dach aus Eisengerüsten, es erinnert
mich an den Eifelturm, Licht-durchflutet.
Wie im Zeitraffer erlebe ich den Rhythmus der TGV’s.
Allmählich wird die Bahnhofshalle belebter, immer mehr
Menschen, es wird immer lauter, dann fährt der TGV ein,
nimmt alle mit, Leute, Hunde, Kinderwagen, alles.
Und schon ist der TGV wieder abgefahren, es ist ganz
plötzlich komplett still auf den Bahnsteigen, ich sitze
wieder allein dort.
Bis wieder die ersten Reisenden ankommen, und die
ersten Geräusche im Hintergrund, Rollräder von Koffern,
Kinderstimmen und Kinder- Füssetrappeln, eine Mutter
ruft: “Non, Non!”
der Flügelschlag von Tauben unter dem hohen weiten
Dach.
Warme Sommerluft.
Der Duft von Gummi und Öl und
Maschinen.
Intensive Sonne auf meiner Haut, eine sanfte Brise.
Und es wird wieder belebter, es wiederholt sich immer
wieder,
wie Ebbe und Flut.
Annerose De Cruyenaere